Taiwan und tropische Temperaturen beim FDP-Sommerfest

Trotz der nahezu tropischen Temperaturen folgten etwa 40 Freidemokraten und Gäste der Einladung des FDP-Kreisverbandes Offenbach-Land und des FDP-Ortsverbandes Dietzenbach am Sonntag ins Dietzenbacher Capitol. Ehrengast des Sommerfestes und Jahresempfangs war der taiwanische Generaldirektor Wei-ta Chang, der die Situation des fernöstlichen Inselstaats vor dem Hintergrund des russischen Krieges gegen die Ukraine beleuchtete.

Sven Hartmann


Nach den Begrüßungsworten von FDP-Kreisgeschäftsführer Luka Sinderwald und dem Dietzenbacher FDP-Fraktionschef Sven Hartmann, widmete sich der Kreisvorsitzender der Liberalen, Ernestos Varvaroussis, der aktuellen politischen Situation. Dabei beleuchtete er die zahlreichen Herausforderungen, denen die Freien Demoraten in der Ampelkoalition im Bund begegnen müssten. Dabei sind die politischen Entscheidungen durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geprägt. Der Überfall durch den großen „Bruder“ Russland weist einige Gemeinsamkeiten mit der Situation Taiwans und der großen Volksrepublik China auf. Auch hier scheint ein übermächtiger Nachbar mit Drohgebärden einen kriegerischen Anschluss Taiwans vorzubereiten. Dies ist sogar offizielle Staatsräson.

Wei-ta Chang

Generaldirektor Wei-ta Chang von der Taipeh-Vertretung in Frankfurt erläuterte die gemeinsame Geschichte der Republik China und die Entwicklung Taiwans seit der Staatsgründung 1949. Nach der Niederlage im chinesischen Bürgerkrieg zogen sich die Gründer Taiwans auf die heutige Insel zurück und etablierten auf der früher Formosa genannten Insel eine der stärksten Wirtschaftsnationen Asiens. Die hohe Wirtschaftskraft und die leistungsfähige Industrie, beispielsweise bei Halbleitern, Elektronik und Fahrrädern, sind eine Grundlage zur Verteidigung der taiwanischen Demokratie. Diese gehöre laut des Democracy Index der Zeitschrift englischen The Economist zu den besten Demokratien weltweit, sogar vor Deutschland. Seit der Staatsgründung besteht jedoch für Taiwan die reale Gefahr, dass die kommunistische Volksrepublik ihren Einheitsanspruch militärisch umsetzt und die Insel mit etwa der doppelten Größe Hessens angreift. Daher ist es oberste Priorität Taiwans, innenpolitisch und gemeinsam mit den wichtigsten Bündnispartnern USA und Japan, abwehrbereit zu sein. Aus diesem Blickwinkel heraus fühlt sich die Republik China der Ukraine besonders verbunden und unterstützt die Ukraine und die EU-Anrainerstaaten bei der Versorgung der Flüchtlinge, so der taiwanische Generaldirektor.

Luka Sinderwald, Kirill Steinert, Wei-ta Chang, Ernestos Varvaroussis und Sven Hartmann